Recruiting am Point of Sale? Wir sind doch keine Verkäuferinnen, wir haben Jobs zu besetzen. Genau, das Ziel im Recruiting ist es immer, eine vakante Stelle mit der idealen Person zu besetzen. Und für mich bedeutet das, eben das Unternehmen an interessierte Menschen „zu verkaufen“, denn dafür ist doch z.B. das Jobinserat und wohl auch Employer Branding letzten Endes gedacht, oder?
Vor kurzem hat mir jemand berichtet, dass es vor allem im KMU Bereich Unternehmen gibt, die noch nicht mal Online Stellen veröffentlichen. Grundgütiger! Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: sie sind tatsächlich noch nicht in der digitalen Welt angekommen, oder es ist schlicht und einfach nicht notwendig. Weil sich ihre Zielgruppe nicht online bewegt zum Beispiel. Der PoR (Point of Recruiting – gibt es das überhaupt? Jetzt jedenfalls ;-)) kann sehr unterschiedlich sein und heute möchte ich ein paar Beispiele und Anregungen zeigen:
Facebook
Bei mittlerweile über 2 Milliarden Usern weltweit doch wohl ein PoR, den man einfach nicht mehr vernachlässigen kann. Welche Möglichkeiten es gibt, habe ich im letzten Jahr schon beschrieben.
Print
Auch Printinserate haben nach wie vor Berechtigung, nämlich dann wenn die Zielgruppenanalyse ergibt, dass das jeweilige Printmedium eben der entsprechende PoR ist. Da die Kosten für Printinserate nach wie vor sehr hoch sind, ist eine fundierte Zielgruppenanalyse essentiell. Nachdem das österreichische Bundesheer in der Vergangenheit mit dem Slogan „Karriere mit BH“ für Aufregung gesorgt hat, gibt es nun eine neue Kampagne.
(Karriere-)Website
Leider immer noch vernachlässigt wird die eigene Website als wichtigster Point of Recruiting. Hier habe ich kürzlich ein passendes Statement von einem Architekten gehört: Räume müssen emotionale Bindung schaffen. Sie müssen intuitiv und „schön“ im Sinne von „das schaue ich gerne an“ sein. So sollte auch eine Karriereseite sein (und mobile und responsive sowieso aber das wissen doch alle längst ;-).
Einen ganz anderen PoR hat Ströck mit dem Karrierezentrum sehr erfolgreich etabliert. Job2Go quasi und nicht nur ich habe darüber schon berichtet.
Und natürlich kann der PoS auch direkt zum PoR werden – wer kennt nicht die oft auch handschriftlichen Zettel „Aushilfe gesucht Bewerbungen direkt in der Filale“ eben beim Bäcker oder im Handel oder Gastgewerbe im Schaufenster, an der Türe oder mittlerweile bei fast allen Supermärkten in der Nähe des Ausgangs platziert.
Klingt doch alles ganz logisch oder? Welche Points of Recruiting habe ich bei meiner Aufzählung nicht berücksichtigt? Was ist die Herausforderung bei der richtigen Platzierung? Wer geht andere Wege im Recruiting?
Das es einen Wandel gibt zeigen deutlich die Ergebnisse unserer Studie „Recruiting im Wandel“. Welche Änderungen und Herausforderungen Recruitingverantwortliche in Österreich sehen, danach haben wir gefragt und über 130 Personen haben geantwortet. Die Ergebnisse gibt es hier zum Download, viel Vergnügen beim Durchlesen!
Ich wünsche (weitere) sommerliche Tage und bin gespannt, wo ich demnächst auf interessante PoR stoße!
Und noch ein Hinweis in eigener Sache: Manche Traditionen gehören gepflegt und auch wenn sich Anfang dieses Jahres der Name unseres Blogs geändert hat, macht dieser wieder ab sofort Sommerpause.Zumindest ein wenig, denn bis September erscheinen unsere Blogbeiträge alle 2 Wochen und nicht wöchentlich.
Herzliche Grüße
Claudia
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