Was kostet Social Media-Recruiting?

Social Media-Recruiting ist super, das kostet nix und kann man so ein bissl nebenbei machen. Viele Recruitingverantwortliche denken so und kommen zu mir, weil sie gerne wissen möchten, was sie denn bitte auf Facebook posten sollen. Manche überlegen ein wenig mehr und fragen mich: ich habe kein Budget, wie soll ich meinen Vorstand davon überzeugen, dass wir dafür auch Geld benötigen?
Was kostet Social Media-Recruiting denn eigentlich?

Zuerst sind da die offensichtlichen Kosten für Ads auf Facebook, Google oder auch auf Instagram oder anderen Plattformen. Die Höhe der Kosten dafür ist sehr unterschiedlich, ich kann hier leider keinen konkreten Wert nennen. Aber wenn wir uns an den Kosten von einem Online Inserat für eine Position orientieren ist das mehr als ausreichend. Oft kommt man im Social Media-Recruiting – zumindest was die Ads betrifft – noch mit einem deutlich geringeren Budget aus. Das kann sich ändern, je nachdem wie Google und Facebook mit ihren eigenen Jobbörsen weiter tun und je nachdem wie schnell sie diese Einnahmen als wichtige Quelle anders behandeln als Ads für Produkte.

Dazu muss man optional – je nachdem wie das in Ihrem Unternehmen gehandhabt wird – noch mit folgenden Kosten rechnen:

Externe Beratung bei der Erstellung der Social Media Recruiting-Strategie
Bei der Konzeption von Content und evtl. auch bei der Auswahl von sinnvollen Tools. Gut investiertes Budget, dadurch ersparen Sie sich „try & error“ auch nicht völlig, aber es funktioniert vermutlich zumindest besser als bei Henry Ford

Ich weiß, die Hälfte meiner Kosten für Werbung ist hinausgeworfenes Geld.

Ich weiss nur nicht welche Hälfte.“

Kosten für Tools, die bei der automatisierten Contenverteilung bzw. -planung hilfreich sind
Es gibt auch Gratistools bzw. haben viele Plattformen auch eine Planungsfunktion, aber da stösst man schnell auf Grenzen. Die Kosten hängen fast überall von der Anzahl der Nutzerinnen ab, ab ca. 50,– Euro pro Monat und Nutzerin gibt es bereits Tools.

Kosten für Grafik und Fotos
So wie bei jeder anderen Marketing-Maßnahme, gilt es auch im Social Media-Recruiting einen gewissen Wiedererkennungseffekt zu erzielen. Das bedeutet das eine einheitliche Bildsprache sinnvoll ist, allerdings muss das nicht ganz so streng gehandhabt werden wie bei einer Broschüre, die gedruckt wird. Die „Lebenszeit“ von Posts sind sehr kurz, das Motto lautet hier eher

Trotzdem ist es sinnvoll ein ganzes Set an Fotos zu machen (und keine Stockfotos zu kaufen bitte) und diese dann einzusetzen. Die Bilder müssen entsprechend bearbeitet werden bzw. Illustrationen erstellt werden, das sollte im besten Fall jemand mit Grafikausbildung machen. Mit Bearbeitung meine ich übrigens nicht auf Hochglanz trimmen oder retuschieren, sondern eher die optimalen Bildgrößen erstellen, ein Logo einzufügen oder ähnliches.

Zu den nicht offensichtlichen Kosten zählt natürlich die Arbeitszeit
Social Media-Recruiting ist nichts, was eine Recruiterin, die 10 Positionen und mehr zu besetzen hat, noch on top und nebenbei machen kann. Social Media-Recruiting braucht Zeit. Zeit für die Planung, die Contenerstellung, Umsetzung und auch für die Kommunikation. Und Social Media hält sich nun einmal nicht an die Büro-Öffnungszeiten. Wenn ein Post kommentiert oder eine Frage gestellt wird, heißt es schnell reagieren. Das lange Wochenende, der Feiertag oder dass es eben außerhalb der Geschäftszeit ist, spielt keine Rolle. Die sinnvollste Variante ist hier wohl eine Art Bereitschaftsdienst und die entsprechende Vergütung dafür.

Wie lösen wir nun das Dilemma mit dem zusätzlichen Budget?
Ganz einfach, indem wir vorerst kein zusätzliches Budget wollen, sondern das vorhandene umschichten. Wieviel Budget haben Sie für Inserate (Print und Online), wieviel geben Sie für Personalberatung aus? Und bleibt vielleicht mal was bei den Personalkosten übrig, weil eine Position nicht zeitgerecht besetzt werden konnte (niemals, das passiert niemals, ich weiss ;-)). Hinterfragen Sie, ob alle Rahmenverträge, die Sie mit Jobbörsen haben, wirklich noch in der Größenordnung notwendig sind. Sehen Sie sich an, welche Kanäle funktionieren und welche nicht und drehen sie die, über die keine Bewerbungen reinkommen, ab. Das Budget wird nicht zentral von der HR Abteilung verwaltet, sondern dezentral von den einzelnen Fachbereichen? Dann haben diese (hoffentlich) Budget für Recruiting eingeplant, das Spiel ist das selbe. [bctt tweet=“Umschichtung ist das Zauberwort zumindest so lange, bis Sie die ersten Versuche hinter sich und Erfolge erzielt haben. In Maßnahmen, die funktionieren, wird sicherlich auch weiter investiert.“ username=“lorber_claudia“]

Und bei der nächsten Budgetplanung dann nicht vergessen: Social Media-Recruiting kostet auch etwas.

Herzliche Grüße
Claudia

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