Was ist der DNA Smart Afternoon? „Ein sehr lebendiges Konferenzformat. Wie früher auf Dorf- und Marktplätzen trifft man auf viele Persönlichkeiten und Themen auf einmal. Gäste sagen, dass bei den Veranstaltungen bei aller Ernsthaftigkeit der Themen eine ungewöhnlich warme Atmosphäre voll Leichtigkeit herrscht und dass sie hier Menschen treffen, die sie sonst nie treffen würden. Der DNA Smart Afternoon verfolgt wie die Drehscheibe DNA vor allem das Ziel, Lebenskonzepte des Einzelnen und unternehmerische Wirtschaftlichkeit gleichzeitig möglich zu machen.“
Im New Work Book von XING geht es darum, wie die Zukunft der Arbeit auch Recruiting beeinflusst. Das wollte ich mir doch einmal näher ansehen. Also auf zum DNA Smart Afternoon am Erste Campus.
Wir starten mit einem Rundgang und ich denke, hier lässt es sich gut arbeiten. Ein Zusammenarbeitsplatz, der Innovation fördern soll, war das Ziel. Ob das gelungen ist, wird die Zukunft zeigen. Markus Posch, Head of Group HR, erzählt uns, dass hier über 4.500 Mitarbeiterinnen aus über 40 Nationen zusammenarbeiten. Wie sein „Idealkandiat“ aussieht erzählt er hier.
Beeindruckend, viel Glas, hell, viele offene Flächen und fast keine fixen Arbeitsplätze mehr. Ein Mitarbeiter hat mir erzählt, dass es viele gibt, die das Modell gut finden, aber es birgt auch einige Probleme. So vergehen in manchen Bereichen zum Teil viele Minuten bis Stunden, wenn man nicht zeitig genug dran ist und sich erst einen Arbeitsplatz suchen muss. Genau das wollte man durch die Zusammenlegung der Standorte eigentlich reduzieren. Und je nachdem wo am Gelände man dann vielleicht eine Besprechung hat, läuft man dann 30 Minuten später alles wieder zurück. Trotzdem findet er die Lösung an sich gut, gerade im IT Bereich können sich so Projektteams zusammensetzen und oft gemeinsam direkt an einer Entwicklung arbeiten. Die Büroflächen sind in jeweils 3 Zonen gegliedert: „normale“ Büroarbeitsplätze, Fokus-Arbeitsplätze, für Tätigkeiten, die hohe Konzentration erfordern und Meetingzonen gegliedert. Die Tische sind alle höhenverstellbar und es wurden viele Maßnahmen zur Lärmreduzierung geschaffen.
Und so sieht der Innenhof aus, im Sommer wurde dieser von Mitarbeiterinnen auch zum Arbeiten und für Besprechungen genützt.
Über freie Flächen oder konkreter gesagt, über den Mut zur Lücke spricht Thomas Damberger, Philosoph, Goethe-Universität, Frankfurt, und stellt gleich zu Beginn, die Frage, warum der „perfekte CV“ keine Lücken haben darf? Sie kennen die typische Handbewegung der Recruiterinnen oder? 😉 Außerdem gibt er einen Ausblick auf das Jahr 2040: Forscherinnen meinen, das zu diesem Zeitpunkt die künstliche Intelligenz das gleiche Level haben wird wie der menschliche Verstand. Wird Recruiting also künftig doch von Robotern durchgeführt? Gottseidank gibt es einen entscheidenden Unterschied: künstliche Intelligenz kann niemals kreativ sein! Google, für die meisten vermutlich ein Paradebeispiel für New Work, stellt Mitarbeiterinnen 20 % ihrer Zeit (rechnen Sie mal nach, also 1 Tag pro Woche bei Vollzeitbeschäftigung) Arbeitszeit „zur freien Verfügung“. Warum? Weil man Kreativität nicht machen sondern nur ermöglichen kann.
Philip Siefer, einhorn, Founder + Chief Executive Unicorn, der heimliche Star des Nachmittages. Begeistert mit einer ganzen Videoreihe (!) – ein einzelnes Video wäre wohl nicht unicornique enough 😉 für die erfundene (!) Position eines CEO in seinem Start up, wirft Kondome nicht nur ins Publikum, sondern bläst auch eines mit seiner Nase auf und endlich erklärt mal einer, warum die Generation Y eigentlich so heißt: die fragen immer why, why, why 😉 Er regt an, dass die CEOs von Konzernen, doch mal mit denen von Start up‘s tauschen könnten. Für eine Woche oder so. Gutes Konzept, bin gespannt, ob er das umsetzt und fürchte mich schon jetzt vor den nächsten Auswertungen hinsichtlich Suchbegriffe auf dem Blog 😉
Ursula Kuntner, People Stream Lead – DNA Project, Erste Bank, (intern seit neuestem auch Kondom Uschi genannt, warum wohl 😉 meint in der Diskussionsrunde, dass HR doch auch viel mit Schauspielerei zu tun hat. Und da hat sie wohl nicht unrecht.
Jakob und Klaus Schmied, Sohn und Vater, die gemeinsam ein innovatives Familienunternehmen betreiben, zeigen recht deutlich, wie unterschiedlich die Generationen ticken und dass ein Austausch über Generationen hinweg nicht nur hilfreich, sondern vor allem erfolgsentscheidend sein kann.
Stefan Truthän, hhpberlin GmbH, COA Chief Organizational Architect, beweist, dass auch in sehr traditionellen Unternehmen eine innovative Unternehmenskultur möglich ist und hat noch einen Tipp für oder besser gesagt gegen den viel zitierten Fachkräftemangel: „wer die besten Mitarbeiterinnen haben möchte, muss ihnen einen Bühne bieten.“
Nicole Srock.Stanley, dan pearlman Markenarchitektur, CEO, trifft mit ihrer Aussage: „Leidenschaft sticht Qualifikation“ mitten in mein Recruitingherz. Was nützt es, wenn ich perfekt qualifiziert für ein Projekt bin, ich aber einfach keinen Bock drauf habe?
Das nenn ich mal eine smarte Ansage, jetzt müssen wir das nur noch im Recruiting beherzigen (können)!
Herzliche Grüße
Claudia
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