Wie angekündigt möchte ich auch weiterhin innovative Tools, die im Recruiting eingesetzt werden können in der Praxis testen. Nach Jobclipr und einem ersten Überblick über Software und Apps aus Österreich steht heute Prescreen am Programm. Und künftig werden alle Tools von 2 Seiten beleuchtet, nämlich aus Sicht der Bewerberinnen und aus meiner (Recruiting-)Sicht!
Und damit legen wir auch gleich los. Es berichtet Kenny, der sich für recruitingpraxis über Prescreen beworben hat:
Schon auf der ersten Seite zeigt sich für mich, das Prescreen sehr benutzerfreundlich ist. Das Design wurde schlicht und einfach gehalten. Rechts befindet sich eine Fortschrittsanzeige. Damit weiß der Bewerber jederzeit, im welchem Abschnitt des Bewerberprozesses er sich befindet. Dies alles trägt zur einer klaren Übersicht bei und ich habe mich sofort zurecht gefunden.
Lebenslauf
Was mir sehr gut gefällt, ist die Option, den Lebenslauf von meinem Xing-Profil zu importieren. Dies erspart mir das langwierige Eintragen meiner Ausbildungen und Erfahrungen, das nach vielen Onlinebewerbungen für mich inzwischen zu einer Tortur geworden ist. Weiteres gibt es die Option, eine Datei (Word oder PDF) hochzuladen. Prescreen liest den Inhalt dieser Datei aus und trägt diesen automatisch in den Prescreen-Lebenslauf ein. Leider hat das bei meinem Lebenslauf nicht zu 100 % funktioniert (eher 40 %). Die Inhalte wurden meist falsch eingetragen und oft hat die Software zwischen Ausbildung und Erfahrung nicht unterscheiden können. Ich habe deshalb den Lebenslauf manuell eingetragen, dies war wesentlich schneller als die Nachbearbeitung und Korrektur. Leider gibt es nicht die Möglichkeit, seinen Lebenslauf ohne automatische Übertragung als Datei hochzuladen, das fände ich toll.
Kompetenzen
Bei der Eingabe der Kompetenzen hilft die Software mit einigen eher ähnlichen Vorschlägen. Hier ist für mich aber die Frage, ob dies wirklich eine Hilfe ist oder eher eine Last. Beim Eintragen der Socialskills neigt man z.B. dazu, die ganzen Hilfsvorschläge in Anspruch zu nehmen. Am Ende stehen dann sehr viele Kompetenzen, die, für ein Unternehmen wahrscheinlich unübersichtlich und wenig aussagekräftig sind.
Profilbild
Beim Einfügen des Profilbildes hat mir sehr gut gefallen, dass ich mein Bild selbst zurechtschneiden konnte und somit ungünstige Schnitte vermieden werden.
Fazit
Alles in allem ist Prescreen für mich aus Bewerbersicht eine einfache und unkomplizierte Software. Ich habe mich sofort zurecht gefunden. Durch das Importieren des Xing-Lebenslaufes ist die Bewerbung mit einigen Klicks rasch und bequem erledigt. Gut fände ich noch die Möglichkeit, meinen selbstgestalteten Lebenslauf hochzuladen, ohne dass dieser von der Software automatisch umgewandelt wird.
Danke lieber Kenny für deinen Erfahrungsbericht!
Ich selbst habe Prescreen eingesetzt. Aus Datenschutzgründen kann ich bei meinem Bericht keine Screenshots einfügen! Warum ich mich (nach eingehenden Überlegungen) dafür entschieden habe:
- Mobilität: Ich habe vom Büro, von zu Hause, von unterwegs (auch am Handy) Zugriff auf das System.
- Intuition: Prescreen ist intuitiv aufgebaut und das funktioniert bis auf wenige Ausnahmen, wo ich ein wenig Zeit gebraucht habe, mich zurechtzufinden wie zum Beispiel, den „Abschluss“ einer Position, wirklich gut.
- Integration und Anpassung an das Corporate Design: die Integration hat mit Support von Prescreen im Verhältnis zu anderen Systemen extrem schnell geklappt.
- One Click Bewerbung für Kandidatinnen, mühsame Portale gibt es schon genug!
- Die Möglichkeit, ein Online-Assessment anzubieten.
- Das wirklich gute Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Die Möglichkeit, selbst Kandidatinnenprofile anzulegen (wenn zum Beispiel doch eine Bewerbung per E-Mail einlangt).
Was ich, da ich diese Funktionen kaum bis gar nicht nütze, da sie für meinen Zugang zur Beratung nicht relevant sind, nicht beurteilen kann sind die Möglichkeiten zur Auswertung und Analyse. Aber alleine, dass sie vorhanden sind ist für mich ein weiterer Pluspunkt. Sehr hilfreich ist jedenfalls die Auswertung „Applicant Aquisition Channels“, die nicht nur die Quellen der Bewerbungen anzeigt sondern auch, wie viele Kandidatinnen sich in welchem Zeitraum beworben, aber auch wie viele den Prozess abgebrochen haben. Weitere Standardreports sind noch „Applicant Status“ und „Time to hire“. Was bisher (und hoffentlich auch weiterhin) sehr gut funktioniert hat ist der Support durch das Prescreen Team.
Natürlich gibt es auch Wünsche bzw. Verbesserungsvorschläge:
- Tags – es gibt die Möglichkeit, die Kandidatinnenprofile zu taggen. Das wäre sehr hilfreich, muss jedoch (zumindest zurzeit) vorab von Prescreen extra eingerichtet werden. Man kann (und soll) mit den Kandidatinnen direkt über Prescreen kommunizieren, dafür kann man auch zahlreiche Vorlagen wie z.B. Terminbestätigungen anlegen. Was leider nicht möglich ist, sind E-Mails z.B. aus Outlook dranzuhängen. Viele Bewerberinnen kommunizieren lieber direkt via Mail.
- Das Online Assessment kann für jede Position optional angelegt werden, muss jedoch, wenn es aktiviert ist durchlaufen werden, bevor die Bewerbung abgeschlossen ist. Natürlich ist das sinnvoll, wenn das AC vor einem möglichen Gesprächstermin gemacht wird aber toll wäre es, wenn es auch zu eine späteren Zeitpunkt als die Bewerbung an sich gemacht werden könnte. Einige Bewerberinnen brechen an dieser Stelle den Bewerbungsvorgang ab weil es ihnen zu zeitaufwendig ist.
- Was mich tatsächlich am meisten stört ist, das Prescreen nachdem der Bewerbungsprozess abgeschlossen ist, eine automatische Nachricht an Bewerberinnen sendet. Bei dieser scheint Prescreen als Absende auf und nicht mein Unternehmen. Ausserdem ist der Text nicht von mir sondern ein Standardtext. Ich schicke daher noch eine gesonderte Benachrichtigung aus. Diesen Zwischenschritt könnte man sich vielleicht auch sparen.
- Und wenn wir schon „wünsch dir was“ spielen: es gibt bei der Nachrichtenfunktion die Möglichkeit, einen Event (= Termin) anzulegen, hier wäre eine direkte Übernahme in meinen Outlook Kalender eine wirklich effiziente Maßnahme.
Alles in allem kann ich nach einigen Monat im Einsatz nur sagen, dass ich mich für das richtige System für meinen Bedarf entschieden habe.
Und damit im Praxistest wirklich alle Perspektiven eingenommen werden, kommt Nicolas Vorsteher (Founder, Sales & Marketing) von Prescreen auch noch zu Wort:
Was unterscheidet Prescreen aus eurer Sicht von anderen Bewerberinnenmanagementsystemen?
Mit Prescreen kann heute noch jeder sofort starten seinen gesamten Recruitingprozess abzubilden, Stellen anzulegen, auf Jobbörsen zu veröffentlichen, Bewerber zu verwalten und mit diesen zu kommunizieren. Bei keinem anderen System hast du das alles so schnell abgebildet. Die „vereinfachten“ Systeme der Konkurrenz, geben den Kunden nicht die Möglichkeit komplexe Strukturen, Prozesse/Workflows und Hierarchien selbst zu installieren. Zu unseren Kunden zählen wir Startups genauso wie die Großbank mit über 10.000 Mitarbeitern. Unser Service ist EUROPÄISCH 1A, ebenso unsere Server und das Design unerreicht intuitiv.
Sind weitere Funktionen bzw. Verbesserungen in Planung?
Ja, zum Beispiel Selfservice von allen Einstellungen bis Jahresende. Gratis Buchung von allen gratis Stellenbörsen bis Jahresende. Statistiken, die man sich selbst zusammenbaut (Q1 2016). Dieses Jahr werden außerdem noch 2 große neue Funktionen kommen. Nähere Infos dazu gibt es in den nächsten Monaten.
Gibt es DIE Prescreen Zielgruppe?
In erster Linie wollen wir KMUs die Möglichkeit geben, moderne Technologien im HR Prozess einzusetzen. Auf Grund der stetigen Weiterentwicklung von Applikationen, können es sich heute nicht nur Großunternehmen leisten, Lösungen an ihre Bedürfnisse anzupassen und zu integrieren.
Na da bin ich gespannt, vielleicht wird der eine oder andere Wunsch von mir ja auch erfüllt, ich werde bei Gelegenheit wieder darüber berichten!
Herzliche Grüße
Claudia