Sind die beliebtesten Arbeitgebenden tatsächlich die besten?

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Employer Branding
Können Rankings auf Plattformen wie kununu eine Entscheidungsbasis für oder gegen einen Job bilden?

Kununu und das Top Employers Institut haben wieder einmal die beliebtesten und somit besten (!?) Arbeitgebenden in Österreich gekürt. Eines gleich vorweg: Ich finde Transparenz gut und wichtig, daher ist eine Plattform wie kununu durchaus gerechtfertigt. Und als Unternehmerin ziehe ich sowieso meinen imaginären Hut vor der Leistung dieses österreichischen Start ups. Allerdings möchte ich gerne eine Warnung aussprechen, und zwar für alle, die gerade auf Jobsuche sind.
Ich kenne mehrere der prämierten Unternehmen (und das gut genug, um mir meine ganz private Meinung bilden zu können). Wovor ich also warnen möchte? Nein, nicht davor, sich bei dem einen oder anderen Unternehmen zu bewerben. Ich möchte vielmehr anregen, darüber nachzudenken, wie es zu solchen Rankings kommt.
Es gibt Unternehmen, die beherrschen das Spiel mit den (Sozialen) Medien virtuos. Andere (leider) nicht. Macht das einen guten Arbeitgebenden aus? Ich wette, es gibt in jedem gelisteten Unternehmen mindesten eine Person, die meint: „Also für mich ist/war das nix! Ich fühle mich woanders wohler“, und die keine Bewertung auf kununu abgibt. Gleiches gilt natürlich für Beschäftigte in Unternehmen, die nicht unter den Top 20 sind, und die finden „mein Arbeitsplatz ist der beste überhaupt“ – und die auch keine Bewertung abgeben.
Ich habe es ja schon einmal erwähnt, ich habe mich in meinem Berufsleben nie für oder gegen Unternehmen entschieden, sondern immer für die Menschen, denen ich dort begegnet bin. Für mich war das die richtige Strategie. Und trotzdem können sich Umstände ändern: Vorgesetzte und die Kollegschaft wechseln (aus unterschiedlichsten Gründen, zum Beispiel weil sie ein Jobangebot im Ausland haben, den nächsten Karriereschritt im Unternehmen machen, Babypause, Bildungskarenz, und und und …) manchmal hat es trotzdem noch gepasst und manchmal auch nicht. Und so haben ja alle für sich auch eigene Vorstellungen von wegen „Top-Arbeitsplatz“.
Also heißt es, für sich selbst herauszufinden, welches denn MEIN bestes Unternehmen ist. Denn das ist schließlich das einzige, was zählt.
Warum es für Jobsuchende trotzdem interessant sein kann, sich die Bewertungen einmal durchzusehen – und welche Nachteile es haben könnte, als Top-Employer ausgezeichnet zu werden – das erläutere ich gerne ein anderes Mal!
Herzliche Grüße
Claudia
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