Was bedeutet Copywriting? Und wie funktioniert es für Recruiting? Mit genau diese Fragen würdest du mich jetzt – nachdem du die Überschrift gelesen hast – vermutlich gerne bombardieren, oder? Keine Sorge, ich erkläre dir alles und habe sogar noch einen Tipp, den du sofort umsetzen kannst für dich. Ausatmen, Kaffee trinken und in aller Ruhe weiterlesen.
Was ist Copywriting?
Copywriting bedeutet Texte zu verfassen („copy“), die Leser:innen dazu bringen, etwas zu tun: ein Produkt zu kaufen oder einen Onlinekurs zu buchen zum Beispiel. Mit kopieren hat das absolut nichts zu tun und wenn du dich jetzt schon gefreut hast „endlich Claudia, copy & paste ist ja DOCH eine Strategie“ dann muss ich dich leider enttäuschen. Das ist es nicht.
Jede Korrespondenz mit Bewerber:innen zählt übrigens ebenfalls dazu. In meiner Masterclass „Copywriting im Recruiting“ erfährst du, wie du mit jeder einzelnen Nachricht einen bleibenden Eindruck und positiven Effekt erzielst.
Copywriting im Recruiting
Jobinserate zu schreiben, die potenzielle Mitarbeiter:innen dazu bringen, sich zu bewerben – das ist das Ziel. Jobinserate müssen auf deine Zielgruppe zugeschnitten sein.
Genau das ist der Zweck und das Ziel eines Jobinserates. Und jetzt Hand aufs Herz: Wieviel Zeit investierst du in die Formulierung eines Inserates? Nicht besonders viel vermute ich, denn sonst wären die meisten Jobinserate doch wesentlich ansprechender, oder?!
Keine Zeit – häufig der Grund, weshalb viele Jobinserate nichts anderes als eine Aneinanderreihung von „wir fordern“ (meist „elegant“ umschrieben mit „Ihr Profil“) und „wir bieten“ (dieser Absatz fällt meist deutlich kürzer aus) sind. Nicht nur der Arbeitsmarkt unterliegt einem Wandel, es gibt außerdem auch eine Änderung, was unser sogenanntes Medienkonsumverhalten angeht. Soll heißen: Wir konsumieren deutlich mehr Inhalte in kürzerer Zeit („Hallo, Social Media“).
Negativbeispiele für Copywriting
Jetzt stell dir also vor, wie eine Person, die gar nicht auf Jobsuche ist, zufällig auf eine Aneinanderreihung von Punkten trifft – und dies immer wieder und wieder.
Ich habe einmal durchgesehen, in wie vielen Inseraten für einen Job im Recruiting, dieser Satz vorkommt: „Du bist für den gesamten Recruiting-Prozess, von der Ausschreibung bis hin zur Besetzung, verantwortlich und in der laufenden Beratung mit Bewerbern und Führungskräften.“
Mit kleinen (aber wirklich minimalen) Abwandlungen war dieser Satz in jedem der ca. 25 Jobinserate, die ich mir angesehen habe, zu finden.
- Differenzierungsfaktor? Null. Steht ja so in zumindest 25 anderen Jobinseraten.
- Informationsgehalt? Null. Als Recruiter:in ist mir das schon klar, ich weiß was zu tun ist.
- Unterhaltungswert? Null. Moment – Jobinserate sollen jetzt auch noch unterhalten?
Ja, warum denn nicht? Im besten Fall macht mir der Job, um den es geht, ja auch Spaß. Warum darf dann nicht schon das Lesen vom Jobinserat unterhaltsam sein?
Erfolgreiches Copywriting
(Ja, ich kann dein seufzen hören, laut und deutlich).
Wenn es dir so geht wie vielen Recruitingverantwortlichen, dann empfindest du das Formulieren von Jobinseraten als mühsam. Würde ich dich nach deiner größten Schwäche fragen (was ich nicht tue, ich schwöre) dann ist es vielleicht genau das.
Ich verstehe das. Richtig ansprechende Texte zu schreiben, ist nicht ganz so einfach (sonst gäbe es vermutlich noch zig Millionen erfolgreiche Schriftsteller:innen mehr). ABER (und jetzt glaubst du mir vielleicht nicht) das kann man lernen. Genau wie bei vielen anderen Dingen ist es nämlich unter anderem eine Frage der Übung.
Copywriting für Recruiting bedeutet Jobinserate zu formulieren,
- die Emotionen wecken,
- die Begeisterung für die Tätigkeit und für dein Unternehmen als Arbeitgeber:in auslösen,
- die nicht klingen, als hättest du gerade die Weltmeisterschaft im „Beamtendeutsch“ gewonnen und
- die sich von anderen Jobinseraten für diese Funktion unterscheiden (lassen wir Logo, eventuelle Fotos und die Schriftart mal außen vor – es geht hier um den Text).
Sind deine Jobinserate wirklich anders sind als die deiner Mitbewerber:innen am Arbeitsmarkt? Ah – zu lange gezögert, ich fürchte eher nicht.
Praxis-Tipp für Copywriting im Recruiting
Starte mit deinen potenziellen Mitarbeiter:innen und nicht mit deinem Unternehmen. Die „Hauptrolle“ in einem Jobinserat spielen die Menschen, die sich bewerben sollen und NICHT die Marktführerschaft oder die Innovationsfreudigkeit deines Unternehmens (tut mir leid Marketing).
Das kann in Form einer Aussage oder einer Frage sein – bleiben wir gleich beim Beispiel „Recruiter:in“, da könnte der Text so lauten:
- „Du sorgst für den Perfect Match zwischen Jobsuchenden und Führungskräften.“ oder als Alternative
- „Kannst du Recruiting besser als jeder Matching Algorithmus?“
Kannst du das nachvollziehen? Wenn im Jobtitel das Wort „Recruiting“ steht und dann ist die Aussage oder die Frage gleich danach zu lesen:
- Differenzierungsfaktor? Check.
- Informationsgehalt? Check. Ok, nicht mehr als in dem Beispielsatz – das ist aber auch nicht notwendig.
- Unterhaltungswert? Zugegeben, das geht besser (aber ich kann ja hier nicht alle meine Tricks verraten).
Gute Jobinserate zu schreiben, kannst du lernen – damit Recruiting wieder einfach wird.
Wenn du noch mehr Tipps haben möchtest, wie du Jobinserate formulierst, die wirklich rocken, oder ganz generell zu vielen Themen rund um Recruiting, dann komm in die Recruiting-Insider-Community, hier findest du mehr Informationen.
Herzliche Grüße
Claudia
P.S.: Warum das Jobinserat nach wie vor ein wichtiger Erfolgsfaktor im Recruiting ist und welche 9 Fehler du besser vermeidest, habe ich schon für dich zusammen getragen.