Barrierefreie Karrierewebsite: Was ab Juni 2025 auf dich zukommt und wie du jetzt handeln kannst

Die Uhr tickt: Ab dem 28. Juni 2025 gilt in Österreich das Barrierefreiheitsgesetz (BaFG). Dieses Gesetz verpflichtet Unternehmen, ihre digitalen Angebote barrierefrei zu gestalten – darunter auch Karrierewebsites. Damit betrifft die Neuregelung all jene, die für Recruiting und Employer Branding verantwortlich sind.
Aber was bedeutet Barrierefreiheit konkret? Welche Schritte solltest du setzen, um compliant zu werden? Und wie kannst du Barrierefreiheit als Wettbewerbsvorteil nutzen? Dieser Beitrag liefert dir Antworten – praxisnah und einfach umsetzbar.

Warum Barrierefreiheit ab 2025 Pflicht ist
Das BaFG setzt die EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit um und stellt sicher, dass digitale Angebote für alle Menschen zugänglich sind – unabhängig von körperlichen oder kognitiven Einschränkungen. Das betrifft auch deine Karrierewebsite.
Worauf es ankommt:
Rechtliche Konsequenzen: Unternehmen, die gegen die Vorgaben verstoßen, riskieren nicht nur Imageschäden, sondern auch Strafen.
Kandidat:innen-Ansprache: Menschen mit Behinderung machen etwa 15 % der Bevölkerung aus. Eine barrierefreie Website signalisiert Offenheit und gelebte Inklusion.
➡️ Mehr zum Thema Inklusion im Recruiting findest du in meinen Blogbeiträgen „Inklusion und Social Media Recruiting“ und „Wie Inklusion im Recruiting funktionieren kann“.

Barrierefreiheit: Die 4 Prinzipien für deine Karrierewebsite
Damit deine Karrierewebsite ab Juni 2025 den Anforderungen entspricht, solltest du die vier Grundprinzipien der Barrierefreiheit (POUR) beachten:
Wahrnehmbarkeit:
Alle Inhalte müssen so aufbereitet sein, dass sie von Screenreadern erfasst werden können.
Bilder und Videos brauchen aussagekräftige Alternativtexte.
Bedienbarkeit:
Die Navigation muss auch mit der Tastatur oder anderen Eingabehilfen möglich sein.
Interaktive Elemente wie Formulare sollten klar beschriftet sein.
Verständlichkeit:
Verwende einfache Sprache.
Biete klar strukturierte Inhalte und intuitive Menüführungen.
Robustheit:
Deine Website muss mit verschiedenen Browsern und assistiven Technologien kompatibel sein.

So wird deine Karrierewebsite barrierefrei

  1. Status quo analysieren
    Tools wie Eye-Able oder Plugins für deinen Browser helfen dir, Schwachstellen deiner Website zu erkennen.
  2. Barrieren beseitigen
    Implementiere technische Verbesserungen: Zum Beispiel automatische Untertitel für Videos oder kontrastreiche Farben.
    Nutze bewährte Standards wie die WCAG-Richtlinien.
  3. Langfristige Lösungen etablieren
    Eine barrierefreie Website ist kein Einmal-Projekt. Schulen dein Team und integriere Barrierefreiheit in eure Prozesse – vom Content-Design bis zur IT.
    ➡️ Inspiration für deine Karrierewebsite gefällig? Schau dir meine Best Practices aus 2022 an.

Barrierefreiheit: Dein Wettbewerbsvorteil
Eine barrierefreie Karrierewebsite zeigt nicht nur, dass dein Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung übernimmt – sie bringt auch handfeste Vorteile:

  • Breitere Zielgruppe: Du erreichst Menschen, die sonst außen vor bleiben.
  • Bessere Candidate Experience: Barrierefreiheit erhöht die Benutzerfreundlichkeit für alle – nicht nur für Menschen mit Behinderung.
  • SEO-Booster: Barrierefreie Inhalte werden von Suchmaschinen besser gerankt.

Let’s talk: Wie geht’s weiter?
Du willst noch tiefer ins Thema einsteigen und dich mit Gleichgesinnten austauschen? Dann melde dich zum Zukunft Recruiting BarCamp am 16. Jänner 2025 in Wien an! Dort diskutieren wir Themen wie Barrierefreiheit, Inklusion und die Zukunft des Recruitings – praxisnah und inspirierend.
➡️ Hier geht’s zur Anmeldung

Wer kann dir bei der Umsetzung helfen?

Im deutschsprachigen Raum gibt es zahlreiche Anbieter:innen*, die Unternehmen bei der Erstellung barrierefreier Karriereseiten unterstützen oder hilfreiche Tools dafür bereitstellen. Hier eine kurze Übersicht:

  • softgarden: Mit dem „Karriereseite Pro“-Tool und der Kooperation mit Eye-Able wird die digitale Barrierefreiheit sichergestellt.
  • talentsconnect: Arbeitet mit AccessiBe zusammen, um inklusive Karrierewebseiten und Stellenanzeigen zu ermöglichen.
  • myAbility: Bietet Beratung zur barrierefreien Gestaltung und die Jobbörse myAbility.jobs speziell für Menschen mit Behinderungen.
  • Aktion Mensch: Stellt Tipps und Anleitungen zur barrierefreien Gestaltung von Websites bereit.
  • Wollmilchsau GmbH: Unterstützt mit Leitfäden zur inklusiven Gestaltung von Karriereseiten.
    WESTPRESS: Entwickelt barrierefreie Karrierewebseiten mit optimaler Usability für alle Bewerber:innen.
  • EnableMe: Eine inklusive Jobplattform, die Unternehmen in der Schweiz bei barrierefreien Stellenangeboten unterstützt.
  • Inklupreneur Deutschland: Gibt praktische Tipps für barrierefreies Recruiting und begleitet Unternehmen bei der Umsetzung.
  • Eye Able: eine Software-Lösung, die dir hilft, deine Karrierewebsite barrierefrei zu gestalten.


Diese Anbieter:innen tragen dazu bei, dass Karriereseiten für alle Menschen zugänglich werden und eine inklusive Candidate Experience schaffen.

Fazit
Barrierefreiheit ist kein „Nice-to-have“, sondern ein „Must-have“. Mit den richtigen Maßnahmen machst du deine Karrierewebsite nicht nur gesetzeskonform, sondern schaffst auch echte Mehrwerte für dein Unternehmen und potenzielle Kandidat:innen.
Du hast noch Fragen oder brauchst Unterstützung bei der Umsetzung? Schreib mir – ich freue mich auf den Austausch! 😊

    Herzliche Grüße
    Claudia

    *Hinweis: Dieser Beitrag enthält unbeauftragte und unbezahlte Nennungen von Anbieter:innen – einfach, weil sie in den Kontext passen und als Beispiele dienen.