Meine 3 Learnings vom Future of Recruiting BarCamp

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Future of Recruiting – was für eine Ansage für ein BarCamp. Und dann noch in Hamburg, klar, dass ich da dabei sein wollte. 160 andere Menschen haben sich das auch gedacht und sind Robert Neuhann, Team Lead Tech Recruiting bei New Work SE (formerly known as XING), gefolgt. Hier meine drei Learnings aus der Hansestadt. 

Zuerst, lieber Robert, du hast meinen allergrößten Respekt. Jede, die schon mal ein Event organisiert hat, weiß, das ist nicht so ganz ohne. Was Robert da – ohne Unterstützung – neben seinem Job und seiner Familie gezaubert hat, ist wirklich einen Applaus wert. Ganz großes Kino, danke dir! 

Für einen kontroversen Beginn sorgte die Keynote von Michael Witt, der unter anderem gemeint hat: „Active Sourcing ist totMatching gewinnt.“ Mein entsprechender Tweet hat eine über mehrere Tage andauernde Diskussion entfacht und sogar dazu geführt, dass sich Jan, ein Sourcer mit Leib und Seele, in einem Blogbeitrag öffentlich auskotzt. Sowas kann passieren bei einem BarCamp 

Zum Finale von Tag 1 sorgte Jan Kirchner mit einem Vortrag über Online Marketing und Programmatic Advertising für Recruiting für viele erstaunte Gesichter und vielleicht hat die eine oder andere deshalb am Abend ein Gin Tonic mehr gebraucht. 😉 

Auch interessant: Gero Hesse meinte unter anderem in seiner Keynote zu Beginn von Tag 2, im Mindset von Recruiting und von Führungskräften herrsche immer noch ein ArbeitgebermarktGenau so erlebe ich das auch, obwohl das längst nicht mehr der Fall ist. 

Aber jetzt zu meinen drei Learnings, die ich aus Hamburg mitgebracht habe und gerne mit dir teile: 

1. HR (und Recruiting insbesondere) versteht sich immer noch als Dienstleister 

Da darf man sich vielleicht nicht wundern, wenn der eine oder die andere HR nicht immer für voll nimmt. Wird Recruiting als Dienstleistung angesehen, ist es umso schwieriger, die Fachabteilungen an Bord zu holen. Sehen wir Recruiting aber als gemeinsame Verantwortung, wo jede ihren Teil der Aufgabe erfüllt und auch mal gemeinsam neue Wege ausprobiert werden, dann können ganz andere Dinge entstehen. Das beste Abschluss-Statement kam übrigens von einer Teilnehmerin, die gemeint hat: „Ich nehme mir mit, dass HR auch mal auf den Tisch hauen muss.“ Jawohl!

2. Recruiting in Österreich unterscheidet sich gar nicht so viel von Deutschland 

In meiner ersten Session ging es um die Unterschiede von Recruiting in Österreich und Deutschland. Mein Pitch „Wenn die Welt untergeht, dauert das in Österreich noch 2 Jahre länger“ (frei nach Karl Kraus oder Gustav Mahler) sorgte für den einen oder anderen Lacher und in einer kleinen aber feinen Runde haben wir uns dazu ausgetauscht. Ich war doch überrascht, denn ich dachte, dass die Inhouse Recruiterinnen in Deutschland zum Beispiel schon viel mehr in Sachen Social Media und/oder Active Sourcing unterwegs sind. Dem ist nicht so. 

 3. Future of Recruiting – da war doch was 

[bctt tweet=“Zukünftig müssen wir im Recruiting unser Selbstverständnis hinterfragen, unsere Kompetenzen erweitern, viel kreativer in den Lösungsansätzen sein und uns zu Spezialistinnen für Teilbereiche entwickeln.“ username=“lorber_claudia“]

Das Tolle an einem BarCamp ist ja, dass jede Teilnehmerin mitgestalten und jederzeit – auch spontan – noch Sessions einbringen kann. Da es keine einzige Session zur Zukunft des Recruiting gab (und das war der Hauptgrund, warum ich nach Hamburg geflogen bin – ok, die Fischbrötchen waren auch lecker) und obwohl ich gewettet hätte, dass zumindest KI ein Thema sein wird, habe ich kurzerhand am 2. Tag noch eine Session zum Thema „The Future of Recruiting #2030“ gepitcht, die dankbar von einer sehr großen Gruppe angenommen wurde. Die meisten Teilnehmerinnen waren allerdings im Hier und Jetzt verhaftet und ich musste alle meine Moderationskünste aufbringen, um doch noch ein paar Ideen zum Recruiting in der Zukunft herauszuholen. Hier meine Conclusio der Session: Auch 2030 wird es die Recruiting-Funktion noch geben, allerdings in einer stark veränderten Form: Wir müssen unser Selbstverständnis hinterfragen, unsere Kompetenzen erweitern, viel kreativer in den Lösungsansätzen sein und uns zu Spezialistinnen für Teilbereiche im Recruiting (z.B. Active Sourcing, Social Media Recruiting, Candidate Buddy etc.) entwickeln. Während ich diesen Blogbeitrag schreibe, fällt mir ein, dass es so eine Session am HR BarCamp in Wien im Jahr 2016 schon mal gab, ich habe meinen Blogbeitrag von damals hier mal ausgegraben. 

Und falls du im Mai 2020 Hamburg einen Besuch abstatten möchtest, dann melde dich am besten gleich zum nächsten Future of Recruiting BarCamp an, damit Recruiting wieder einfach wird. 

Herzliche Grüße
Claudia 

PS: Nächste Woche erwartet dich im Blog ein Erfahrungsbericht, wir haben uns ein HR-Tool genauer angesehen und getestet, ob es deinen Job leichter macht. Das möchtest du nicht verpassen? Werde jetzt gleich Recruiting-Insider und du erhältst einmal im Monat alle Beiträge (und mehr) gesammelt direkt in dein Postfach – damit Recruiting für dich wieder einfach wird.